Alles, was bleibt oder ein Haus in Wien
Ein kauziger Antiquitätenhändler will seine Jugendliebe wiederfinden. Ein Sohn versucht, seinen eigenen Weg zu gehen. Eine junge Frau kommt hinter das Geheimnis ihres Lebens. Und dann sind da noch eine mäßig erfolgreiche Schriftstellerin, eine gealterte Primaballerina und eine gescheiterte Buchhändlerin: Sie alle verbindet nicht mehr als das Haus, in dem sie leben - oder ist da doch noch etwas?
Im Handumdrehen wird man Teil des Hauses. Ein schönes, ein beschauliches Buch. Doris Fleischmann gelingt es, unterschiedliche Personen, die zufällig im selben Haus leben, gelassen und behutsam zugleich darzustellen. Unweigerlich wird man hineingezogen in die Geschehnisse. Fein sind die Schicksale miteinander verwoben. So entpuppt sich das Haus zunehmend als vernetztes Sozialgefüge. Was bleibt? Ein Gefühl der Vertrautheit, ein Wunsch, das Buch noch einmal lesen zu wollen, um wieder Mitbewohner des Hauses zu werden, um dabei zu sein. (Autor: Amazon-Rezensent)
Doris Fleischmann [greift mit ihrem Debüt] ein altes literarisches Motiv auf: das Haus als pars pro toto, als Mikrokosmos, der das große Welttheater spiegelt. Auch "wohnt" dem Mehrparteienhaus eine interessante Dialektik inne, stellt es doch eine Art bewahrendes Gefäß dar ("Alles, was bleibt..."), das zugleich dem steten Wandel unterliegt. Bewohner kommen, Bewohner gehen. Doris Fleischmann setzt dieses Karussell schön in Szene. (Ingeborg Waldinger, Wiener Zeitung, 01.09.2018)
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