Nichts bleibt so, wie es wird
Herwig Burchard, 63, ist Regisseur, steht kurz vor der Opernpremiere seines Figaro – und benimmt sich wie ein Idiot. Aber nicht mehr lange! Am absteigenden Ast seiner Karriere angekommen, hagelt es regelmäßig Prügel für ihn: Ist er bloß aus der Zeit gefallen? Oder ist er wirklich der altmodische, gar reaktionäre alte Mann, für den ihn viele halten? Als Burchard mit einem Journalisten aneinandergerät und handgreiflich wird, eskaliert die Situation. Eines steht jetzt zumindest fest: Das wird seine letzte Premiere gewesen sein.Letzter Akt, erste Szene. Oder: Auf nach Italien! Für Burchard fällt nach der Premiere der Vorhang zum letzten Mal. Trübe Tage des Selbstmitleids und lange, weingetränkte Abende beim Italiener um die Ecke folgen. Als wäre das nicht schon genug, verliebt der gewesene Regisseur sich auch noch Hals über Kopf in die junge – und bedauerlicherweise schon vergebene – Schauspielerin Leonie. Burchard hat genug. Er packt seine Siebensachen, um endlich seinen langgehegten Traum zu verwirklichen: eine bescheidene Idylle in einem kleinen Dorf in Apulien. Alle Zelte abbrechen? Noch mal etwas Neues wagen? Kann das gutgehen?Eine fulminante Explosion der Eitelkeiten: Sven-Eric Bechtolf schöpft aus dem Vollen. Von Eitelkeiten und Einsamkeit, von Neustart und später Liebe: Pointiert und gewitzt erzählt Schauspieler, Theater- und Opernregisseur Sven-Eric Bechtolf vom zweiten Frühling des ausrangierten Regisseurs Burchard inmitten skurriler Zeitgenossen. Ein hinreißend komischer Roman über die Frage, was das Leben lebenswert macht.
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