Liebling ich zieh ein
Der Schriftsteller Robert Sachte und die Physiotherapeutin Ruth gehen das große Wagnis ein: sie wollen zusammenziehen. Doch am Tag von Ruths Umzug, kommt ihr ein gefährliches weibliches Wesen aus Roberts Vergangenheit ins Gehege: Fiona, die männerverschlingende Giftschlange, frisch verlassen von Roberts Nachfolger Bernd, sucht Asyl bei ihrem Ex-Robbi. Sie nistet sich gleich für die nächsten Monate ein, macht sich als Roberts Leiblektorin unentbehrlich und denkt nicht mehr daran, das Feld zu räumen. Als das Buch ein Erfolg wird, sieht sie die Funktionstüchtigkeit der ungewöhnlichen Beziehungs-Patchwork-WG bestätigt. Das sieht Ruth wiederum ganz anders. Sie kocht, putzt und räumt seit Wochen hinter den beiden her und muss sich von ihrem Zukünftigen süßliche Verklärungsarien über die ach so gar nicht mehr fürchterliche Ex-Fiona anhören. Trotzdem spielt sie den täglichen Wahnsinn in den „eigenen“ vier Wänden aus Liebe mit. Robert übersieht die Zeichen und suhlt sich, umhegt von beiden Frauen, in seiner männlichen Bequemlichkeit. Doch es kommt noch schöner. Fiona stellt fest, dass sie von ihrem Ex-Bernd ein Kind erwartet, und so übernimmt Robert natürlich gleich auch noch die Vaterrolle. Als dann noch die Literaturstudentin Silvie mit noch runderem Bauch aufkreuzt, wird es eng in der Wohnung. An dieser Rundung ist der gute Robert nämlich als Folge einer vergangenen Krise mit Ruth sehr wohl beteiligt. Ruth ist von den schwangeren Ex-Frauen ihres dreifach geliebten Zukünftigen umringt und fühlt ihre Toleranz bei aller Liebe schwer strapaziert. Als sie nach zwei geplatzten Hochzeitsterminen die Wohnung verlässt, wacht der „doppelte Vater“ endlich auf. Und das nicht nur, weil die süßen Babys im Duett schreien. Susanne F. Wolfnimmt die sehr unterschiedliche Wahrnehmung von Männlein und Weiblein aufs Korn und treibt den gut getarnten Konkurrenzkampf der drei Damen auf die Spitze. Dabei gibt es viel zu lachen, denn-Männer sind wohl wirklich so...na wie denn? Doch auch die Autorin selbst scheint sich in ihren liebenswürdigen, hypochondrischen Protagonisten unsterblich verliebt zu haben. Denn „wie im Leben“ lässt sie den gebeutelten Vater, Ex-Liebhaber und zukünftigen Ehemann auf die Butterseite fallen. Eine spritzige Boulevard-Komödie, die viel tiefer geht, als man bei aller Heiterkeit annimmt. Denn die Liebe, wenn sie nun einmal da ist, hält ja allen Hindernissen zum Trotz doch dicht.
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