Neun Tage frei
Joe „erlaubt“ seiner Frau Maria für neun Tage nach Barcelona zu fliegen. Nach zehnjähriger Anlaufzeit haben Maria und zwei ehemalige Studienkolleginnen endlich einen gemeinsamen Termin gefunden. Eine einmalige Gelegenheit, die sie schon wegen des günstigen Angebots wahrnehmen wollen. Maria buchtjubelnd den Flug, und Joe klopft sich zufrieden auf die Schulter. Neun Tage: Was ist das schon? Das schafft er locker. Immerhin kümmert sich Maria das ganze Jahr um die Kinder, während er sich als Autor verwirklicht. Durch die intensive Beschäftigung mit den drei Sprösslingen könnte er vielleicht sogar seine momentane Schreibblockade überbrücken. Joe ahnt nicht, dass er durch seine „Großzügigkeit“ eine Lawine in Gang setzt. Sein Freund Geri fällt aus allen Wolken. Maria „darf“ neun Tage weg? Plus Nächte?! Einfach so? Wenn Mariaalleine auf Urlaub fährt, dann will seine Frau Bea das am Ende auch! Und er hätte die Kinder am Hals! Für Geri ist die Sache ein Präzendenzfall, und das sieht auch Carlo so, der dritte im Männerbund. Carlo und Yvonne haben zwar keine Kinder und reisen ohnehin die ganze Zeit um die halbe Welt, aber Yvonne alleine wegfahren lassen, das wäre ja noch schöner! Nicht nur und Carlo sind stinksauer, sondern auch Bea und Yvonne. Wenn Maria mit zwei früheren Freundinnen abrauschen kann, hätte sie die beiden aktuellen Freundinnen zumindest fragen können, ob sie nicht auch Lust auf einen Trip hätten. Bea und Yvonne beschließen, Maria nach Barcelona zu folgen. Und den Frauen folgen deren Männer. Jetzt ist Maria sauer. Nicht nur weil Joe sie im letzten Moment von der Reise abhalten wollte, worauf sie nicht eingestiegen ist, sondern weil sie in Barcelona nichts anderes zu tun hatte, als Schluchzende zu trösten und Tobende zu bändigen. Die langersehnte Reise ist verpatzt. Und Joe büßt daheim seine Sünden ab und muss nicht nur seine eigenen sondern auch die Kinder von Geri und Bea hüten. Bea hat sich in Barcelona in einen Yachtbesitzer verliebt und ist bereit, alles hinter sich zu lassen. Und Yvonne ist fest entschlossen, sich von Carlo zu trennen. Sie hat in Spanien das sinnentleerte Luxusleben, dem Carlo und sie bislang nachliefen, in seinen schlimmsten Auswüchsen durchschaut und sehnt sich nach wahren Werten: Zeit, Kinder, Familie. Carlo hat damit nichts am Hut und kann nur noch zusehen, wie Yvonne die Koffer packt. Ihren plötzlichen Sinneswandel hält er für eine vorübergehende Laune. Doch da irrt er. Yvonne wird zur perfekten Vollzeit-Nanny. Sie betreut nicht nur Joes und Marias Nachwuchs, sondern auch den von Geri und Bea. Maria ist einem tollen Jobangebot gefolgt, und Bea ihrem Lover. Der ließ sich aber nicht verfolgen, und bald kehrt Bea geknickt zurück. Doch da ist alles aus den Fugen geraten. Yvonne scheint Beas Platz eingenommen zu haben, und auch bei Maria regt sich ein Verdacht gegen die plötzlich so kinderliebe Freundin. Eine Andeutung verstrickt sich mit der nächsten und löst Eifersuchtsszenen und Streit aus. Und wer ist schuld an dem ganzen Chaos? Joe natürlich. Warum musste er Maria neun Tage frei geben? Stefan Vögel hat sie durchschaut, die toleranten Männer und die loyalen Frauen. Neun läppische Tage Urlaub, die einer stressgeplagten Mutter gegönnt werden, lösen fatale Kettenreaktionen im engsten Freundeskreis aus, die zu Krisen und Trennungen führen. Was du darfst, muss ich auch dürfen, was du hast, will ich gar nicht oder erst recht. Konkurrenz aus männlicher und weiblicher Sicht, ein heißes Eisen im weiten Terrain der partnerschaftlichen Beziehungen.
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